Dortmund 0231 - 95 25 402
Mayen 02651 - 49 48 790

Der große Faktencheck Elektromobilität

blank

Elektroautos gewinnen immer mehr Fans, doch gleichzeitig halten sich hartnäckige Vorurteile. Wir klären auf und bieten ausführliche Antworten zu fünf häufigen Mythen:

Mythos 1: Elektroautos sind nicht wirklich umweltfreundlicher als Verbrenner.

Faktencheck: Elektroautos sind im gesamten Lebenszyklus tatsächlich umweltfreundlicher. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) aus dem Jahr 2023 weisen Elektroautos bereits nach etwa 30.000 bis 50.000 gefahrenen Kilometern eine bessere CO₂-Bilanz auf als vergleichbare Verbrennerfahrzeuge, insbesondere wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.

Mythos 2: Elektroautos haben eine zu geringe Reichweite.

Faktencheck: Die durchschnittliche tägliche Fahrleistung eines Pkw in Deutschland beträgt etwa 36,9 Kilometer, wie eine Auswertung des Portals Check24 aus dem Jahr 2021 zeigt. Diese Information ist besonders relevant im Kontext der Reichweite von Elektroautos. Moderne Elektrofahrzeuge bieten Reichweiten von 300 bis 500 Kilometern, was bedeutet, dass sie die durchschnittliche tägliche Fahrleistung problemlos abdecken können. Selbst bei längeren Fahrten ermöglichen Schnellladestationen eine zügige Aufladung, wodurch auch größere Distanzen bewältigt werden können. Für die meisten Autofahrer in Deutschland ist die Reichweite eines Elektroautos somit mehr als ausreichend für den täglichen Bedarf.

Mythos 3: Die Ladeinfrastruktur ist nicht ausreichend ausgebaut.

Faktencheck: Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland hat sich erheblich weiterentwickelt. Aktuell stehen bundesweit über 154.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung, darunter etwa 120.600 Normalladepunkte mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW sowie rund 33.400 Schnellladepunkte mit einer Ladeleistung von über 22 kW. Normalladepunkte bieten typischerweise Leistungen zwischen 11 kW und 22 kW, während Schnellladepunkte Ladeleistungen von 50 kW bis über 300 kW ermöglichen. Diese kontinuierliche Erweiterung trägt maßgeblich dazu bei, die Alltagstauglichkeit von Elektroautos zu erhöhen.

Mythos 4: Die Batterieproduktion schadet der Umwelt zu sehr.

Faktencheck: Die Produktion von Batterien für Elektroautos verursacht durchaus Umweltbelastungen, vor allem beim Abbau von Lithium, Kobalt und Nickel. Diese Rohstoffe stammen häufig aus Ländern mit problematischen sozialen und ökologischen Bedingungen. Doch es gibt Fortschritte: Hersteller setzen zunehmend auf nachhaltigere Lieferketten und fair gehandelte Materialien. Auch technologische Entwicklungen wie Feststoffbatterien oder Recyclingmethoden verbessern die Bilanz.
Im Video wird hervorgehoben, dass Batterien nach ihrem Einsatz im Auto in einem „Second Life“ als stationäre Speicher weiterverwendet werden können – etwa zur Zwischenspeicherung von Solarstrom. Zudem werden gebrauchte Batterien inzwischen in spezialisierten Anlagen recycelt, wobei bis zu 90 % der Materialien wiedergewonnen werden können. Auch der CO₂-Ausstoß während der Herstellung relativiert sich über den Lebenszyklus: Nach etwa 30.000–50.000 Kilometern ist der CO₂-Fußabdruck meist bereits niedriger als bei einem vergleichbaren Verbrenner.
Fazit: Ja, die Batterieproduktion ist aktuell noch mit Umweltauswirkungen verbunden – aber die Entwicklungen bei Recycling, Wiederverwendung und Lieferketten sind vielversprechend und verbessern die Gesamtbilanz spürbar.
Zum Vergleich: Der durchschnittliche CO₂-Ausstoß eines Elektroautos liegt – inklusive Stromerzeugung – bei etwa 50–70 g CO₂ pro Kilometer. Ein Mittelklasse-Verbrenner stößt laut Umweltbundesamt etwa 150–180 g CO₂ pro Kilometer aus. Das bedeutet: Auf 100 Kilometer verursacht ein Elektroauto durchschnittlich rund 5–7 kg CO₂, ein vergleichbarer Verbrenner jedoch 15–18 kg.
Eine Bestellung bei TEMU, die per Luftfracht aus China geliefert wird, verursacht – je nach Paketgröße und Transportart – etwa 5 bis 8 kg CO₂ allein durch den Flug. Laut dem Umweltbundesamt verursacht ein Lufttransport im Durchschnitt rund 500 g CO₂ pro Tonnenkilometer. Für ein kleines Paket mit 1 kg Gewicht auf einer Flugstrecke von ca. 9.000 km (z. B. Shanghai – Frankfurt) ergibt sich ein Ausstoß von rund 4,5 kg CO₂. Rechnet man noch die innerdeutsche Logistik und Verpackung hinzu, kommt man auf ca. 5–8 kg CO₂ pro Bestellung.
Das entspricht in etwa der Menge CO₂, die ein Elektroauto für eine Strecke von etwa 100 bis 130 Kilometern ausstößt – und das unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Strommixes. Dieses Beispiel zeigt anschaulich, dass der tägliche Einsatz eines E-Autos oftmals klimafreundlicher ist als einmaliger Konsumimport per Flugzeug aus Fernost.

Mythos 5: Elektroautos sind im Betrieb teuer.

Faktencheck: Langfristig betrachtet sind Elektroautos häufig günstiger im Betrieb als Verbrennerfahrzeuge – trotz eventuell höherer Anschaffungskosten. Denn Strom kostet pro Kilometer in der Regel deutlich weniger als Benzin oder Diesel. Auch Wartung und Verschleiß fallen bei E-Autos geringer aus: Es gibt keine Ölwechsel, keine Abgasanlage, kein Getriebe mit Kupplung, was die Servicekosten erheblich senkt.
Ein Beispiel aus dem Video: Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 35 Cent pro kWh und einem Verbrauch von 17 kWh auf 100 km kostet eine Fahrt 100 km mit dem E-Auto rund 5,95 Euro. Ein vergleichbarer Verbrenner mit einem Verbrauch von 7 Litern Benzin pro 100 km bei einem Benzinpreis von 1,80 Euro pro Liter verursacht dagegen Kosten von 12,60 Euro – also mehr als doppelt so viel.
Hinzu kommen mögliche staatliche Förderungen, niedrigere Kfz-Steuern und oft kostenfreie Parkplätze oder Zufahrten, die die Gesamtkosten weiter senken. Über mehrere Jahre hinweg kann dies Einsparungen im vierstelligen Bereich bringen. Damit zeigt sich: Wer auf ein Elektroauto umsteigt, spart nicht nur Emissionen – sondern auch bares Geld.

Informiere dich ausführlich und entscheide fundiert für deine nachhaltige Mobilität!

No Comments

Sorry, the comment form is closed at this time.