Die energetische Sanierung von Gebäuden steigert nicht nur die Energieeffizienz, sondern führt auch zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes. Sie senkt also nicht nur die Energiekosten, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Doch wo fängt man am besten an? Welche Maßnahmen sind sinnvoll und wie kann man den Aufwand und die Kosten im Blick behalten? Hierbei kann der individuelle Sanierungsfahrplan, kurz iSFP, weiterhelfen. Im folgenden möchten wir Ihnen erklären, was ein Sanierungsfahrplan ist, welche Vorteile er bietet und wie Sie einen individuellen Sanierungsfahrplan für Ihr Gebäude erstellen können.
Ein Sanierungsfahrplan stellt ein Konzept für die energetische Sanierung von Gebäuden bereit. Er dient den Eigentümern als Leitfaden und als Hilfe bei der Auswahl der durchzuführenden Sanierungsmaßnahmen. Ein Sanierungsfahrplan beinhaltet eine Analyse des Ist-Zustands, eine Bewertung der potenziell durchführbaren Maßnahmen sowie eine Kosten-Nutzen-Analyse und eine Zeitplanung für die Umsetzung.
Ein individueller Sanierungsfahrplan bietet den Gebäudeeigentümern zahlreiche Vorteile. Zum einen können Sie gezielt die Maßnahmen auswählen, die sich am besten für Ihr Gebäude eignen und das wirtschaftlich rentabelste Kosten-Nutzen Potenzial bieten. Zum anderen behalten Sie stets die anfallenden Kosten und den erforderlichen Zeitaufwand im Blick, sodass Sie alle Sanierungsschritte bewusst angehen können. Ein Sanierungsfahrplan informiert außerdem darüber, wie viel Energie und wie viel CO2 durch jede einzelne Maßnahme eingespart werden kann.
Wenn Sie einen iSFP erstellen möchten, sollten Sie im ersten Schritt Kontakt zu einem Energieeffizienz-Experten aufnehmen. Im Rahmen eines ersten Beratungsgespräches, was im besten Fall direkt vor Ort stattfinden sollte, schildern Sie dem Energieberater Ihre Wünsche und Vorstellungen.
Wenn Sie möglicherweise Umbaumaßnahmen planen, die keinen direkten Einfluss auf die Energieeffizienz haben, können diese Vorstellungen ebenfalls im Gespräch geäußert werden. Falls das Beratungsgespräch aufschlussreich und positiv verlaufen ist, kann im Anschluss mit der eigentlichen Erstellung des iSFP begonnen werden. Grundsätzlich läuft die Erstellung in folgenden Schritten ab:
Im ersten Schritt wird zunächst der aktuelle energetische Zustand des Gebäudes analysiert. Die Analyse gibt Aufschluss über den gesamten Energieverbrauch Ihres Gebäudes und identifiziert energetische Schwachstellen und mögliche Einsparpotenziale. Auf Basis dieser Informationen werden gezielte Maßnahmen entwickelt, die die Energieeffizienz des Gebäudes nachhaltig verbessern.
Nach der Analyse des Ist-Zustands und der Formulierung verschiedener Sanierungsmaßnahmen sollten diese zunächst bewertet und priorisiert werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Maßnahmen in einer sinnvollen Reihenfolge umgesetzt werden. Oberste Priorität sollten dabei die Maßnahmen haben, die den größten Einspareffekt besitzen und sich dementsprechend schnell amortisieren. Im Zuge der Maßnahmenplanung informiert der Energieberater die Eigentümer auch über potenzielle Fördermöglichkeiten und übernimmt bei Bedarf sogar die Antragsstellung.
Im Rahmen der Erstellung des individuellen Sanierungsfahrplans wird auch eine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt. Hierbei wird der finanzielle Aufwand der Sanierungsmaßnahmen den potenziellen Einsparungen gegenübergestellt. Die Kosten-Nutzen-Analyse ermittelt präzise, welche Maßnahmen den Energieverbrauch am effizientesten reduzieren
Neben der Auswahl der richtigen Maßnahmen und der Kosten-Nutzen-Analyse ist auch eine sinnvolle Zeitplanung wichtig. Dazu sollten alle Maßnahmen nicht nur in einer sinnvollen Reihenfolge angeordnet, sondern auch realistische Zeitvorgaben für die Umsetzung festgelegt werden. Eine gute Zeitplanung hilft dabei, den Überblick zu behalten und die Sanierung Schritt für Schritt und reibungslos umzusetzen. Außerdem lassen sich durch eine gute Planung oftmals Kosten für Handwerker und Material einsparen.
Nachdem der individuelle Sanierungsfahrplan erstellt wurde, geht es an die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen anhand des Zeitplans und der vorab festgelegten Reihenfolge. Während der Umsetzung sollte darauf geachtet werden, dass sämtliche Arbeiten fachgerecht durchgeführt werden. Falls Sie nicht über das nötige Fachwissen verfügen, empfiehlt es sich den Energieberater in die Qualitätskontrolle miteinzubeziehen. Mit seiner Expertise kann er in der Regel bessere Einschätzungen zur erbrachten Arbeitsqualität geben und überprüfen, ob die Umsetzungen gemäß des iSFP durchgeführt wurden. Eine unzureichende Umsetzung führt eigentlich immer zu nachgelagerten Problemen, die zusätzliche Kosten verursachen.
Nachdem alle geplanten Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen sind, überprüft der Energieberater die Ergebnisse und vergleicht diese mit den vorab geschätzten Werten. Dabei wertet er beispielsweise Verbrauchsdaten aus oder führt Energiechecks durch. Falls die Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprechen, sollten Sie überprüfen, ob zusätzliche Ausbesserungen notwendig sind.
Grundsätzlich unterscheidet sich jeder Sanierungsfahrplan vom dem anderen, da er individuell für das entsprechende Gebäude erstellt wird. Viele energetische Sanierungsmaßnahmen lassen sich aber für die meisten Gebäude anwenden. Bei der Erstellung des Plans wird geprüft, welche Maßnahmen den höchsten Nutzen im Verhältnis zu den Kosten erbringen. Nachfolgend wollen wir kurz die üblichsten und am häufigsten angewendeten Sanierungsmaßnahmen vorstellen.
Häufig wird im Rahmen der Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien empfohlen, speziell wenn im Gebäude noch Öl- oder Gasheizungen installiert sind. Empfohlen wird dabei in der Regel ein Wechsel auf eine Photovoltaikanlage oder Wärmepumpe. Die Nutzung erneuerbarer Energien spart bereits bei einem geringen Anteil erhebliche Kosten.
Speziell ältere Häuser sind häufig nicht ausreichend gedämmt, weshalb die Ausbesserung der Dämmung von Fassade und Dach im Rahmen der Energieberatung oft genannt wird. Eine gute Dämmung verhindert, dass geheizte Wärme dem Raum entweicht. Dadurch sinkt der allgemeine Heizbedarf, wodurch sich die Energieeffizienz erheblich verbessert. Dementsprechend ist die Ausbesserung der Gebäudehülle eine häufig genannte Maßnahme in der Energieberatung.
Fenster und Türen werden oft als energetische Schwachstellen in Gebäuden identifiziert. Sind diese nicht ausreichend isoliert, was hauptsächlich bei älteren Fenstern und Türen auftritt, entweichen große Wärmemengen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Energieeffizienz. Bei der Analyse des Ist-Zustands wird genau geprüft, wo die meiste Wärme entweicht. Darauf basierend wird empfohlen, die entsprechenden Fenster und Türen auszutauschen oder besser zu isolieren.
Ein individueller Sanierungsfahrplan ist eine wichtige Grundlage für die energetische Sanierung eines Gebäudes. Er hilft dabei, die richtigen Sanierungsmaßnahmen auszuwählen, die Kosten und den Zeitaufwand im Blick zu behalten und die Sanierung Schritt für Schritt umzusetzen. Durch die Analyse des Ist-Zustands, die Bewertung der Sanierungsmaßnahmen, die Kosten-Nutzen-Analyse und eine sinnvolle Zeitplanung können Sie mittel- bis langfristig Energie und somit Kosten sparen. Zusätzlich leistet die energetische Sanierung einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.
KE-Impuls ist ein zertifizierter Energieeffizienz-Experte, der Sie zu allen Energiefragen umfassend berät und Sie auch bei der Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans unterstützen kann. Wir begleiten Sie dabei im gesamten Sanierungsprozess – von der Planung bis hin zur abschließenden Kontrolle der umgesetzten Maßnahmen. Bei Fragen stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung. Nutzen Sie einfach unser Kontaktformular und schildern uns Ihr Anliegen. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.